Damit mehr internationale Fachkräfte Unternehmer:innen werden können, sollte die Beratung bei der Unternehmensgründung deutlich verbessert werden. Foto: Alex al-Zuhairi
Im Frühjahr 2021 eröffneten die Geschwister Tajzan Sharif und Arjan Sharif sowie Tajzans Schwiegertochter Yuliya Kirychenka den Beauty Salon Femina Beauty in Vuosaari, Helsinki. Das Unternehmen, das im Herbst 2020 mit der Idee begann, wurde im Januar 2021 offiziell gegründet und öffnete im April 2021 seine Türen. Der Femina Beauty Salon wurde bereits von über 500 Kund:innen besucht, von denen viele zu Stammkund:innen wurden.
Die Frauen ließen sich von der Einrichtung eines Beauty Salons mit Nagelbehandlungen, orientalischen Massagen und Gesichtsbehandlungen inmitten einer Coronavirus-Pandemie nicht einschüchtern, obwohl die sich schnell und radikal ändernden Beschränkungen der Regierung den Lebensunterhalt des Unternehmens von Anfang an bedrohten.
„Zwei Wochen vor der Eröffnung signalisierte die Regierung, dass ein Lockdown womöglich unvermeidbar sei. Wir waren natürlich sehr besorgt, weil wir genau analysiert hatten, wie viele Kund:innen wir brauchten, damit wir uns unser Gehalt zahlen konnten. Zum Glück gab es keinen Lockdown und wir konnten den Salon pünktlich eröffnen. Für uns Kleinunternehmer:innen verursachte dies unnötigen Stress“, sagt Tajzan Sharif, Partnerin und Marketingleiterin des Unternehmens.
Die Gründung des Unternehmens war mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Das Erstellen eines Aktionärsbuchs und das Erhalten einer Firmen-ID waren einfach, aber Sharif erfuhr erst danach, welche verschiedenen Genehmigungen sie beantragen musste, um den Salon legal zu betreiben.
Die Informationen über die notwendigen Genehmigungen waren keineswegs zentral verfügbar. Hätte ich das finnische Geschäftsumfeld und die finnische Sprache nicht gekannt, hätte ich mit diesem Chaos vor einer unnötig großen Herausforderung gestanden“, so Sharif.
Tajzan und Arjan sind in den 1990er Jahren aus dem Irak nach Finnland eingewandert. Yuliya kam vor zwei Jahren aus Weißrussland nach Finnland, kann den Kund:innen des Salons den Service bereits auf Finnisch bieten.
„Wenn es um Beautyanwendungen geht, ist es wichtig, dass der Kunde bzw. die Kundin ganz und gar versteht, was getan werden soll. Yuliya hat durch ihre Arbeit beim Kundendienst gut Finnisch gelernt. Tatsächlich glauben wir, dass sich viele Einwander:innen schneller in die finnische Gesellschaft integrieren würden, wenn sie beispielsweise im Kundenservice beschäftigt wären. Darüber hinaus haben wir erfreut festgestellt, dass sich unsere Kund:innen überhaupt nicht an unserem Migrationshintergrund gestört haben“, sagt Sharif.
In den letzten Monaten wurde viel über einen Arbeitsmangel in Finnland gesprochen, für den eine Teillösung unter den bereits in Finnland lebenden Einwander:innen gefunden werden könnte. Laut dem finnischen Zentralamt für Statistik ist die Bedeutung von Einwander:innen als neuer Quelle für Unternehmertum und Arbeitsplätze noch gering, wächst aber rasant. Unternehmen mit Migrationshintergrund haben ihre Gewinne schneller gesteigert als lokale inländische Unternehmen.
Tajzan Sharif hat einen Master-Abschluss in Sozialwissenschaften und ihre Schwester und ihre Schwiegertochter haben Abschlüsse in verschiedenen Beautybereichen. Durch die Kombination ihres Fachwissens konnten sie einen Beauty Salon ins Leben rufen, der eine breite Palette von Dienstleistungen anbietet und über verschiedene digitale Kanäle effektiv vermarktet wird.
Gerade die Nutzung digitaler Kanäle und Tools war laut Sharif einer der Schlüssel zum Erfolg.
„Uns haben das Serviceniveau, das visuelle Erscheinungsbild des Salons und die digitalen Tools überzeugt. Mit dem System von Book Salon konnte ich die Berichte für drei verschiedene Personen ganz einfach verwalten. Wir planen gerade, unser Geschäft zu erweitern, und Partner wie Book Salon machen dies möglich", erklärt Sharif.
„Nach unserer Einschätzung haben mindestens fünf Prozent unserer Kund:innen einen internationalen Hintergrund. Im Gegensatz dazu wissen wir, dass ihr Anteil an Beauty-Unternehmer:innen höher ist. Für neue Unternehmer:innen wäre es wichtig, umfassendere Ratschläge zur Führung eines modernen Unternehmens zu erhalten. Digitale Tools ermöglichen es Unternehmer:innen in Dienstleistungs- und Handwerksberufen, Zeit zu sparen, die sie für ihre Kund:innen aufwenden können – oder für sich selbst, in Form von Freizeit als Ausgleich für die anspruchsvolle Arbeit“, sagt Harri Myllylä, CEO von Book Salon.
Book Salon ist ein Zahlungsdienstleister, der sich auf Unternehmen in den Bereichen Haare, Beauty und Wellness spezialisiert hat. Neben der Vermittlung von Kartenzahlungen bietet Book Salon seinen Kund:innen eine digitale und voll integrierte Kassenlösung mit Kasse, Terminbuchung und Terminal in einem und hat bereits mehr als 800 zufriedene Firmenkunden.
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